Mit ablaufendem Ebbstrom sind wir- teils mit Segel- zurückmotort (Rio Marau), vorbei an unserem Ankerplatz von vorgestern, um das Nordkap und die vorgelagerten Riffe von Campinho, bis wir mit einem guten Abstand zur flachen Küste das Ziel, die Abrolhos, ansteuern konnten.
In der zweiten Nacht auf See besuchten uns Delfine! Ich hörte während meiner Wache plötzlich den Blas neben mir im Wasser und sah im Mondschein dann ihre Rückenflossen.
Nach gut 48 Stunden bei wenig Wind aus südlichen Richtungen und ein paar Regengüssen, fischten wir eine Boje vor der Hauptinsel Santa Barbara. Bald erhielten wir Besuch von zwei jungen "Parkwächtern", die uns über die hiesigen Regeln ins Bild setzten:
Kein Abfall ins Wasser, auch nicht organischen wie Rüstabfall, Essresten, WC- Abwasser.
Der Unterwasserbereich des Schiffes darf nicht gereinigt werden, da durchs Abkratzen von Muscheln und Algen auch Antifoulingfarbe in Wasser gelangen könnte.
Nichts berühren im Wasser beim Schnorcheln, oder mit hektischen Bewegungen stören.
Los, ab ins Wasser, es ist erfrischend kühl, mind. 3 Grad weniger als in der Todos os Santos- Bucht. Die Korallen fand ich enttäuschend: grosse kugelförmige beigefarbene fallen zuerst auf, dann Solche wie Federkohl in braun mit weissen "Blatträndern", ab und zu ein paar Säulen wie Minikakteen auch in beige…. Also keine farbigen Korallen, aber viele unterschiedlich farbige Fische, die grössten waren Blaue mit 40-50 cm Länge. Es gab grünlich schimmernde, rotgesprenkelte, orange, gelbe mit und ohne schwarzen Streifen, solche die sich manchmal zu Gruppen formatieren, aber Schwärme wie in Fernando do Noronha hatte es hier nicht. Das Highlight war bei der dritten Schnorcheltour als unter mir von hinten eine Roche durchschwebte, sie hatte ein feines Leopardmuster auf dem Rücken und mass mind. 60 cm in der Breite.
Delfine oder Wasserschildkröten traf ich keine an, obwohl sie hier zahlreich vorkämen und in den Wintermonaten Juni /Juli kämen die Wale hierher zur Fortpflanzung.
Als wir bei der Ankunft uns am Funk anmeldeten und um eine Boje baten, haben wir für eine Führung auf der Hauptinsel abgemacht. Wir waren pünktlich um 16 Uhr mit dem Dingi an den Sandstrand gefahren und haben erst da gemerkt, dass wir die Bewilligung auf der MARAMALDA vergessen hatten. Eine Stunde warteten wir auf den Sergante, der uns zum Leuchtturm führte und leider keine Fremdsprache konnte. Mit Händen und Füssen probierten wir uns zu verständigen, erfuhren etwas über sein Leben hier, aber nichts über die Flora und Fauna…
Ein kulinarisches Highlight hatten wir am folgenden Tag: Das junge Franzosenpäärchen, das mit ihrem Aluboot angekommen ist, schwamm beim Schnorcheln bei uns vorbei und lud uns zum Nachtessen ein. Sie hatten einen grossen Fisch (1.20 m ev. Baracuda oder Marlin) gefangen während der Herfahrt. Giuseppe hat den Fisch filetiert und eine excellente Moqueca zubereitet.