Paulo hörte davon und war bereit, uns vor Ort welche zu besorgen. So reisten wir mit dem Bus an diesen schönen Ort am Llanquihue-See, mieteten ein Zimmer im "Pescador" und genossen ein wundervolles, klassisches Konzert mit Ausschnitten aus berühmten Opern, gespielt vom chilenischen Staatsorchester.
Am nächsten Tag besuchten wir das Museum in Frutillar. s. Slider
Zweimal sind wir bei Carmen's Schwiegereltern auf Tenglo zu Curanto eingeladen worden. Curanto ist ein altes, typisches Gericht von der Region und besteht aus Muscheln, Würsten, Haxen etc. welche langsam in einem Sud kochen.
Unser drittes Enkelkind kam an diesem Fest- Sonntag zur Welt. Die niederschmetternde Diagnose vom schweren Herzfehler traf alle unvorbereitet und wir entschlossen uns, beim nächsten Wetterfenster die 120 sm nach Valdivia zu machen. Wir erhofften uns dort im Fluss weniger Bewuchs am Unterwasser, weniger Regen und Kälte, einen ruhigen, günstigen Liegeplatz und es war sowieso auf dem Weg in den Pazifik die letzte Anlaufstelle.
Am 13. Feb. verabschiedeten wir uns von Angie, Mick und allen vom Hafenclub. Die beiden Franzosen Josianne und JB, mit denen wir öfters eine Party Pool spielten, waren auch gestartet und wir trafen KANUMERA in der Bucht von Abtao um die richtige Tidenzeit (1Std vor HW) abzuwarten.
Gratulation dem OP- Team vom Kinderspital mit Pisco Sour.
Bevor wir Ankerauf gingen um durch den Kanal von Chacao zu fahren, hörten wir vom Erfolg der fünf-stündigen Herzoperation.
Mit gewaltigem Schiebestrom drücken uns und die Wassermassen in Richtung Pazifik (s auf Plotter 9.8 kn Speed over Ground) durch die Engstelle zwischen Chiloé und dem Festland. Wir drehen aber links ab in die Bucht Puerto Inglés um dort unter dem Faro Corona zu Übernachten.
Kalt, regnerisch und windig waren die folgenden Tage. unten Faro Corona
Am Samstagmorgen starteten wir zum ersten Versuch und kehrten nach knapp 2 Std. um. Es hatte zuviel Wind von vorn und eine grosse Welle. Beim Zurückfahren rollte das Schiff extrem, Wassermassen schwappten auf dem Achterdeck hin und her und es tropfte neben dem Funkgerät Wasser herunter- nicht vom Fenster, eher von dem Ende der Genuaschiene unter der Deckenverkleidung herein.
Am Sonntag hatten wir dann schwache, drehende Winde, es regnete auch mal und wir setzten Segel zum Motor wenn es passte. Nachts setzte sich dann der SSW Wind durch, es klarte auf und während ich zum Tagesanbruch nochmals schlief, steuerte Dani alleine das Schiff in die Flussmündung des Rio Valdivia und bis zum Club de Yate Estancilla.
Schlaftrunken bewunderte ich auf den letzten Metern die schöne Flusslandschaft und gab Marcello, dem Marinero, die Belegleinen.