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Weiter durch die grosse Weite; Pazifik Teil 3

Sa/So 10./11.4. oder 19./20. Tag

Am Sa haben wir die Genua und das Kutter geschiftet, also Ge stb und Ku bb. Wir dachten, dass wir die nördlichste Breite erreicht haben mit S19° und am oberen Rand des Hochdruckgebietes uns durchmogeln können, ohne in die Flaute zu geraten.

Nachts zogen wieder Regenzellen über uns hinweg, diesmal schüttete es richtig. Zum Glück aber ohne Blitz und Donner. Beide Tage hatten wir konstanten Ostwind, der nur in der Stärke varierte von 13-16 kn und uns Tagestrips von um 140 sm ermöglichte.

 

Zum ersten Mal den Wassermacher in Betrieb genommen, obwohl noch 1/3 voller Tank. Seit zwei Jahren haben wir ihn nicht mehr gebraucht, sondern nur gewartet mit Filterwechsel, einmal Reinigung und div. Konservierungen. Dani studierte nochmals die Betriebsanleitung und befürchtete Schlimmes, aber es war alles gut, das Wasser schmeckt gut, resp. nach gar nichts. 

Mo- So 12.-18.4. in der 4. Woche auf See. 21.-27. Tag

Die restlichen Àpfel von Pablo und Aurelia, die sie uns zum Abschied in Valdivia geschenkt hatten (ein kleines Kistchen voll von ihrem Grundstück auf der Isla dos Rey), habe ich gerüstet und zu Kompott eingekocht. Das war das Dessert in diesen Tagen. Äpfel habe ich sonst noch viel übrig und auch Zitronen, jedoch die Orangen waren alle/ wurden fertig. In unser Haferflockenmüesli gab es fortan Dörrfrüchte zB Pfirsiche oder Zwetschgen, nebst Apfel und selbstgemachtem Joghurt (aus Pulvermilch- wird während 6- 8 Std. im grossen Schraubglas unter der Wärmehaube von Ping fermentiert und super lecker)

 

 

Um  Gas zu sparen, haben wir bisher Pumpernickel  gegessen, zB zum Nachtessen mit Käse und sauren Gurken. Jetzt hatte ich Lust auf Brot und Pizza, habe vom Hefeteig zwei rechteckig ausgewallte Teiglinge auf dem Toaster!  gebacken. Belag gab ich nach und nach darauf….na ja, es war noch verbesserungsfähig…

Dienstag war Flautentag und wir haben alles möglche ausprobiert, um Weg nach Westen zu machen. Da passierte es: Beim Schiften der Genua und des Spibaumes hat sich der Glockenbeschlag (hält den Baum in der Mastschiene) geöffnet und Dani hielt den schweren Baum plötzlich in den Händen. Zum Glück konnte er das Gleichgewicht behalten und am Hochholer mit dem  Gummi hielt er auch. Dani reichte mir das untere Ende um miteinander den Baum auf das Deck zu legen. Der Grund für's Ausklinken war die Plastikschraube am Hebel. Sie steht etwas vor und liess sich schon beim Kaufen und Installieren nicht bewegen. Bevor Dani zu einer Notlösung (zB Kabelbinder-unterlage) greifen musste, konnte er die Schraube mit der Zange korrekt eindrehen. Jetzt kann am Hebel nicht mehr ausegklinkt werden ohne vorher die Schraube zu lösen. 

Mittwoch und Donnerstag

Wir müssen unbedingt noch ein paar Grad (1° hat 60 sm hat also ca. 110 km) nördlicher fahren, es wurde nix mit durchmogeln und auf besseren Wind  als die Wetterprognose meint, zu hoffen. Ein Flautentag ist alles andere als schön ruhig. Es schaukelt in alle Richtungen, wir beobachten dauernd die Instrumente um beim kleinsten Hauch oder Wasserkräuseln die Segel auszurollen, das Schiff wieder auf Kurs bringen… zusammenzucken wenn die Segel wieder schlagen, enttäuscht einrollen und sich gegenseitig versichern genug lang zu warten, bis wieder die ganze Übung von vorn….

Die nächsten zwei Tage halten wir uns also nordwärts, hatten genügend Wind um 108, resp. 126 sm zu machen.  Am Do morgen sammelte ich 7 Stk Fische nach ihrem letzten Flug auf dem Deck zusammen. Einen Achten entdeckten wir erst später als ungewöhnlichen Schatten: Er landete auf dem Sonnendach.

 

Am Fr hatten wir schwächelden Wind aus NO und sind mit dem Grosssegel auf halbem Wind gefahren. Den Genuabaum liessen wir stehen, die rote Spischot ausgefiert und an der normalen Schot das Segel dichtgeholt. Am Abend erreichten wir den Breitengrad S15° und hatten doch genug Wind um zu segeln, obwohl die Wetterprognose nur 5 kn Federn zeigten auf diesem Breitengrad.

Am Sa hatten wir Abwechslung mit dem Beobachten eines Fischers und seiner Bojen, die mit einem AIS- signal ausgestattet waren. PINGTAIROM, so hiess das Mutterschiff, kam während Danis Morgenwache auf 1.5 sm heran, es hatte vier Baybies mit einer MMSI-Nummer, die in der relativen Nähe von 6-12 sm, parallel zu unserem Kurs, ausgesetzt und abends eingesammelt wurden. Wir konnten uns nicht vorstellen, wie das Netz liegt, oder ob wir plötzlich in seinem Netz hängen? Das passierte sowieso bis zum Abend alles "virtuell" /auf dem Plotter. Erst da sahen wir am Horizont die PINGTAIROM davonfahren… wohin wohl? Was passiert mit dem Fang? 

An diesem und dem nächsten Tag windete es schwach und wir hatten Genua und Kutter ausgebaumt, so schlagen die Segel nicht, die Richtung stimmte und wir konnten Diesel auffüllen. Fünf Kanister aus der Backskiste füllten den Tank wieder bis oben. Jetzt haben wir nochmals 100 lt in fünf Kanistern in der vorderen Dusche.